Auf einen Allradantrieb verzichtet Peugeot zum Marktstart bewusst. Er wäre zu schwer und zu teuer, meinen die Franzosen. Stattdessen steht ein «Grip-Control»-System im Angebot, das die Kräfte mit geschickter Elektronik passend auf die Vorderräder verteilt. Freilich kann das die Physik nicht aushebeln, für die meisten Alltagssituationen dürfte es aber ausreichen.
Wer trotzdem Allrad will, muss sich noch gedulden, bis Peugeot den 3008 als Plug-in-Hybrid mit elektrisch angetriebener Hinterachse nachreicht, was aber noch rund zwei Jahre dauern dürfte. Aber auch dann dürften sich die SUVs noch unverändert hoher Beliebtheit erfreuen. Dessen ist man sich schliesslich nicht nur bei Peugeot absolut sicher.
Allrad oder nicht?
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Für viele Fans ist Vierradantrieb noch immer ein Charakteristikum von SUV. Sollen diese doch dort ein Durchkommen ermöglichen, wo das asphaltierte Straßennetz endet oder unter einer Schnee- und Eisdecke verschwindet. Soweit die Theorie. Denn wirklich gekauft werden am Ende meist die deutlich billigeren und verbrauchsgünstigeren Frontantriebs-SUV. Für Peugeot Anlass, auf den Allradantrieb gleich ganz zu verzichten und stattdessen die optionale elektronische Fahrhilfe Grip Control anzubieten.
Dabei sind über den Drehregler in der Mittelkonsole fünf verschiedene Antriebsmodi möglich. Wichtig im Winter sind vor allem die Profileinstellungen „Schnee“ und „Matsch“, ansonsten gibt es noch „Sand“, „Standard“ oder „ESP off“. Hinzu kommt eine per Drucktaste aktivierbare Bergabfahrhilfe, die das Fahrzeug bei steiler Talfahrt auf rund 3 km/h einbremst und auch ungeübte Fahrer schwierige Passagen bewältigen lässt. Features, die wir auf verschneiten und vereisten Strecken erproben konnten.
Für die Fahrt über weiße Winterstraßen empfiehlt sich der Schneemodus, der den Schlupf aller Räder an die jeweiligen Bedingungen anpasst. Und dies bisweilen auf überraschend effektive Weise. Verlieren etwa die Vorderräder auf verschneiter steiler Steigung an Traktion, reduziert Grip Control nicht zwangsläufig die Antriebskraft. Im Gegenteil, das System hält den Motor auf Drehzahlen, um über die leicht durchdrehenden Räder den Schnee aus der Spur zu fegen und so wieder Traktion zu gewinnen. Dank der elektronischen Beeinflussung der Gasannahme und Lenkradunterstützung gräbt sich der Fronttriebler also ähnlich wie ein 4x4 nach oben. Im Matsch-Modus hingegen wird das maximale Drehmoment immer nur auf das Rad gelenkt, das die größte Haftung hat.
Ebenso souverän verhält sich der 3008 in folgender, typischer Wintersituation: Eine Hälfte der Landstraße ist trocken, aber zwei Räder rollen plötzlich über vereisten Untergrund. Kein Problem, wenn der Fahrer dabei auf dem Gas bleibt. Denn Grip Control regelt Drehmomentverteilung und Bremseingriffe via Sensoren an allen vier Rädern und Gyroskopen so, dass das Fahrzeug bei auftretendem Schlupf stabilisiert wird und sich trotz rutschigem Untergrund sogar kontrolliert durch Kurven dirigieren lässt. Die nächste Herausforderung erwartet den Peugeot im Winterwald bei einer steilen Bergabpassage. Jetzt die Bergabfahrhilfe aktivieren und schon geht es durch radgenauen Einsatz der Bremskraft im Schritttempo talwärts. Gezieltes Blockieren und Lösen einzelner Räder lässt den Peugeot fast ohne Zutun des Fahrers ins Tal kommen.
Verbrauchsvorteile durch Grip Control
Dieses Plus an aktiver Fahrsicherheit auf Schnee und Eis bieten allradangetriebene Fahrzeuge natürlich ebenso gut oder sogar souveräner, dafür glänzt die Grip Control mit Gewichts- und entsprechenden Verbrauchsvorteilen. Tatsächlich zählen alle Peugeot 3008 nach den Normverbrauchswerten zu den sparsamsten Kompakt-SUV überhaupt. Gleich ob es der 96 kW/130 PS leistende, überraschend lebhafte Dreizylinder-Benziner ist (5,1 Liter), der 121 kW/165 PS starke 1,6-Liter-Benziner mit Automatik (5,8 Liter), der ausreichend kräftige 88 kW/120 PS leistende 1,6-Liter-Diesel (4,0 Liter) oder der 2,0-Liter-Diesel mit 110 kW/150 PS (4,4 Liter) bzw. mit 133 kW/180 PS (4,8 Liter).Wer wirklich nur 300 Euro Aufpreis für die Grip-Control zahlen will, sollte einen der beiden Top-Diesel wählen, die serienmäßig über die Allure- bzw. GT-Ausstattung verfügen. So ganz verabschiedet sich die Löwenmarke aber doch nicht vom Vierradantrieb, denn der für 2019 angekündigte 3008 Plug-in-Hybrid wird elektrisch angetriebene Hinterräder haben.
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Am Ende würde das Fahrgefühl kombiniert mit Performance entscheiden...
Steht Jemand auf Allrad, wird es vermutlich schwer zu überzeugen. -
Nach 6 Allrad PKW - 2 PKW und 4 SUVs - ist der 3008 nach 29 Jahren mein erster Fronttriebler. Zuletzt habe ich einen Allrad Quashqai 4 Jahre mit extrem wenig Allradnutzung gefahren.
Es ist natürlich schön zu wissen, dass "einen nichts aufhalten" kann, wenn man sich mit Spaß mit dem Allrad durch eine 60cm tiefe Schneewehe hindurchzuwühlen vermag.
Na gut, jetzt muss ich eben drum herum fahren.
Der Neue ist ein Automatik mit 180PS aber ohne Traktionskontrolle, weil ich diese nur als Behelf ansehe.